Als Gewerbetreibender kann es durchaus interessant sein Amazon Business Prime zu nutzen. Spart man sich doch die Versandkosten und kann somit viel kleinteiliger und schneller bestellen. Oder man kann mehrere Mitarbeiter freischalten für den Prime Service oder Terminlieferungen festlegen.
Der Prime Service ist schnell geklickt und genauso schnell ist Amazon bei der Abbuchung des Betrages von 83,30 EUR (brutto, Stand 2021). Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die Rechnung entweder vor der Bezahlung oder zumindest zeitgleich erhält. Somit stellte sich am Tag der Abbuchung also die Frage:
Wo finde ich die Amazon Business Prime Rechnung?
Eingeloggt findet man relativ schnell den Weg dorthin wo die Rechnung liegen sollte. Einmal auf “Business Prime” oben Rechts klicken.
Dann nach unten scrollen und den hier gekennzeichneten Link anklicken.
Jedoch wird man jäh ertäuscht, wenn man diesen Link direkt am Zahltag oder mehrere Tage danach anklickt. Es steht keine Rechnung zur Verfügung. Die Buchhalter in einem Unternehmen fangen dann an nervös zu werden. Buchen kann man es nicht, weil die qualifizierte Rechnung fehlt und die Salden fangen an zu differieren. Auch Unternehmer, die bezüglich der Umsatzsteuer der IST-Besteuerung unterliegen fragen sich, wie man bei der Umsatzsteuervoranmeldung damit umgehen soll.
Also, es nutzt alles nix, muss man den Support bemühen. Als erstes landet man da bei einem hoch-KI-intelligenten Chatbot, der, wie soll es anders sein, einem dem Weg zur Rechnung weist, wie oben bereits dargestellt, ohne den eigentlichen Inhalt der Frage zu verstehen. Kommt man mit der AI nicht weiter, landet man bei einem Chat-Partner von anscheinend menschlicher Natur. Dieser hat das Problem sogar verstanden und freundlich mitgeteilt, dass die Rechnung erst ca. 7 Tage nach Abbuchung bereitgestellt wird.
Das ist zwar nicht gut, aber immerhin eine Aussage mit der man umgehen kann. Auch könnte man es im Rechnugsbereich oder bei den Häufig gestellten Fragen vermerken, so dass man sich unnötige Nachfragen und das Suchen und Rumgeklicke im Account spart.
Trotzdem ist dieses vorgehen untypisch und anzuprangern. Ein Buchhalter muss im Zweifelsfall mehrere Buchungen erzeugen, weil es erstmal als Anzahlung zu verstehen ist. Warum Amazon das so macht, kann nur gemutmaßt werden. Sicherlich hat Amazon Gründe die auf den eigenen Vorteil und nicht auf den Service bedacht sind. Es könnte ja passieren, dass ein Lastschrifteinzug fehlschlägt und rückgebucht wird. Keine Rechnung, keine Stornierung in der eigenen Buchhaltung und wer weiß was es noch für Gründe hat.
Update Februar 2022
An der Benutzerfreundlichkeit für das Auffinden der Rechnung fürs Amazon Business Prime hat sich nichts getan und es ist weiterhin anzuprangern. Auch in diesem Jahr habe ich wieder ewig herum gesucht, bis ich den Support über den Chat bemüht habe. Der Chat-Bot konnte natürlich nicht weiterhelfen, so dass anscheinend ein Real-Life-Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin zugeschaltet werden musste, die mir dann freundlicher Weise den richtigen Weg aufzeigte.

Befolgt man diesen Anweisungen, dann kommt man zu seiner Rechnung für Business Prime mit folgender Vorgehensweise.
Schritt 1: Konto Menü öffnen
Als erstes öffnet man das Menü für das Amazon-Konto und dann wählt man dort den Eintrag “Business Konto verwalten” aus.

Schritt 2: Business Prime verwalten
In dem sich dann öffnende Fenster sucht man auf der rechten Seite (in der Desktop-Ansicht) irgendwo mittig den Abschnitt “Business Prime“. Nun klick man dort den Link “Verwalten” an.

Schritt 3: Zahlungsverlauf auswählen
Es tut sich ein weiteres Fenster auf. In diesem Fenster klickt man den Link “Zahlungsverlauf anzeigen” im Abschnitt “Zahlungsverlauf” an.

Schritt 4: Rechnung auswählen
Nun hat man es fast geschafft. Man sieht eine Auflistung der Zahlungen für die Prime-Rechnungen der letzten Jahre. Für jede Zahlung gibt es rechts den Eintrag bzw. Link “Rechnung ansehen”. Darüber lässt sich nun endlich die Rechnung herunterladen.

Ich bin mal gespannt, ob das im nächsten Jahr auch noch so geht. Oder ob man sich bis dahin eine andere Menü-Führung ausgedacht hat, die noch komplizierter ist. Aber ist halt Business! Da darf es anscheinend kompliziert sein, denn in richtig großen Firmen gibt es schließlich Controller, die sich auch mal einen halben Tag damit befassen können.
Warum packt man das Prime nicht einfach unter Bestellungen, wie alle anderen Bestellungen, so dass man sich dort in gewohnter Weise seine Rechnung ziehen kann?