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Maskenpflicht nur für den Pöbel

Masken ja, aber nicht für alle! Kommentar zur Reise im Regierungsflieger.

“Alle Schweine sind gleich, aber einige Schweine sind gleicher”. Dieser Satz ist mir in Erinnerung geblieben, als wir zu Schulzeiten verpflichtet wurden, die Farm der Tiere zu lesen. Schullektüre war selten schön, wenn ich an Antigone oder gar die Werke von Goethe zurückdenke. Sicher wertvoll, aber mitnichten lockerer Lesestoff. Mein naiv jugendliches Ich, fand die Geschichte damals toll, als die Tiere sich gegenüber den Menschen erhoben, um an Ende, ganz zu meiner Empörung unter dem Joch der Schweine gleichermaßen zu enden. Aber ich schweife ab.

Die Lehre der Geschichte ist, dass diejenigen, welche die Regeln einer Gesellschaft vorgeben, es selbst nicht gerne so genau nehmen. Es gilt die Regel, tue nicht, was ich tue, sondern was ich sage.

Die Maskenpflicht ist lästig und oft auch unsinnig. Gerade erst letzte Woche fuhren wir zu dritt in einem ansonsten leeren Zugteil und abgesetzten Masken. Dafür saßen wir in einem vollen Wirtshaus, genossen das Bier aus vollen und später leeren Krügen. Der Schaffner ermahnte uns dennoch blaffend, dass hier die Maskenpflicht noch gelte. Pflichtschuldig setzten wir die Masken auf. Später hörten wir aus einem anderen Zugteil, dass andere Leute die Anweisung nicht ohne Diskussionen umsetzen wollten. So unsinnig die Regel im leeren Zug ist, sie ist halt da.

Oder doch nicht? Zumindest scheinen sich die Politiker selbst gerne aus der Maskenpflicht auszunehmen. Wurden dem Bürger gerne in der Vergangenheit und auch im zukünftigen Herbst der Corona-Maulkorb verpasst, nimmt man es öfter selbst nicht so genau, sei es beim Gruppenfoto der SPD oder aktuell bei der Reise im Regierungsflieger.

Natürlich ist man im Nachhinein um keine Ausrede verlegen. Alle seien getestet, die Maske wurde nur kurz für das Foto abgenommen und überhaupt gelten die Regeln im aktuellen Fall ohnehin nicht. Der normale Bürger fliegt in so einem Fall aus dem Zug, im Flieger eben nicht mit oder darf ein saftiges Bußgeld zahlen.

PR technisch wäre wohl eine einfache Entschuldigung die bessere Wahl gewesen: “sorry wir haben Mist gebaut, kommt nicht wieder vor”. Aber so ist das halt in der Politik, wenn der eigenen Bevölkerung der Waschlappen empfohlen wird, während man selbst mit dem Helikopter zur Wanderung fliegt.

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