Allgemein

Latente Diskriminierung im Biathlon?

Wer den ansehnlichen und durchaus spannenden Sport Biathlon verfolgt, insbesondere den Damen-Biathlon, da dieser das über Jahrhunderte historisch geprägte Bild von Frauen und Waffengewalt auch in unsere moderne Zukunft weiterhin zivilisiert tradiert, ja, der wird feststellen, dass dieser Wintersport von einer gewissen Farblosigkeit geprägt ist.

Geht man durch die Reihen der ambitionierten Läuferinnen und Läufer bzw. genderkorrekt der, die, das Laufende, kann man erkennten, dass der winterliche Breitensport ein krasses Problem mit den Breitengraden hat. So muss man konstatieren, dass die überwiegende Anzahl der Biathletinnen und Biathleten der nördlichen Hemisphäre angehören. Schaut man sich darüber hinaus noch die Teilnehmer aus den skandinavischen Ländern genauer an, so blickt man bei der größeren Mehrheit in blaue Augen auf einen blonden Schopf. Eine solche Dominanz der nord-westlichen Welt im Biathlon wirft gravierende Fragen auf. Werden hier bewusst oder unbewusst Teilnehmer aus Namibia, Libanon oder Brasilien systematisch vom Biathlon-Weltcup und den Weltmeisterschaften ausgeschlossen? Werden die Teilnahmebedingungen absichtlich so hochgesteckt, so dass Teilnehmer, die keinen direkten Zugang zum Schnee haben, von vornherein ausgeschlossen werden, wo doch gerade bestimmte Länder große Qualifikationen und Treffergenauigkeit beim Schießen mitbringen. Und warum gibt sich der Biathlonsport nicht so weltoffen wie der Fußball?

Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Hier ist ein grundlegendes Umdenken erforderlich, welches den Normen und Werten des 20. Jahrhundert in einer globalen, homogenisierten Welt („Alle sind gleich, aber jeder darf sein, wie er will“) entspricht. Es sollten aktiv willige und engagierte Wintersporttreibende aus den südlichen Ländern gefördert werden, zum Beispiel durch Export der entsprechenden Kleinkaliberwaffen sowie der passenden Ski-Ausrüstung. Auch der kostenfreie Export von Schnee und Eis sollte auf Machbarkeit geprüft werden, um den südlichen Ländern auch ein Training unter realen Bedingungen zu ermöglichen. Natürlich stellt uns das vor neue Probleme, wo der Schnee auch hierzulande immer knapper wird und die warmen Winter dafür sorgen, dass die Heizungsbauer ihre Werbebudget kürzen müssen. Doch es muss zwingend etwas unternommen werden, um den anhängigen Makel und Vorwurf einer latenten Diskriminierung von anderen Nationen im Wintersport entschlossen entgegenzuwirken.

Fazit

Die oft kargen und von weiß-in-weiß geprägten Winterlandschaft, in welcher sich die blassen Biathletinnen oder die fahlen Biathleten maximal durch die schrille Reklame von irgendwelchen Heizungsbauern abhebt, ist anzuprangern und es würden ein paar weitere bunte Farbtupfer dem Sport neue überraschende Impulse einhauchen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert