Ein paar Eindrücke von der Bauerndemonstration in Kaufbeuren.
Heute war der Weg zur Arbeit etwas beschwerlicher. Die Nacht hatte es ordentlich geschneit und es war kalt. Am Morgen waren die Wege nur notdürftig geräumt, die Radwege noch weniger. Soweit der Standard.
Mit einigen Mühen fuhr ich zur Arbeit, jeweils mit ein paar Laufpassagen. Unterwegs fuhr mir noch ein Junge mit seinem Rad in meins, aber es ist nichts weiter passiert.
Bundesweit wurden Streikaktionen der Landwirte angekündigt. Ich hatte dem nicht so große Bedeutung beigemessen. Wird wohl so ein Großstadtdingen werden. Klimakleber hat man hier schließlich auch nicht viele gesehen.
Unterwegs habe ich einen Traktor gesehen, aber der war wohl einfach nur der Schneepflug vom Bauhof, die fahren hier auch mit Traktoren herum. Der Verkehr war anfangs auch normal, typisch für kurz vor 8 in der Stadt und bei dem Wetter. Da stauen sich die Autos schonmal.
Erst kurz vor der Arbeit kam der Verkehr zum Erliegen, zumindest für die Autofahrer. Der Kreisverkehr vor dem Büro war belegt, Traktoren blockierten den Weg und ließen für knapp eine Stunde niemanden so wirklich durch. Später kamen Krankenwagen, da der Kreisverkehr unterhalb vom Krankenhaus liegt. Diese kamen ohne Probleme durch. Das war ja im Vorfeld auch eine begründete Sorge.
Einige Kollegen ließen ihr Auto dann irgendwo stehen, Supermarktparkplatz und liefen den Rest des Weges. Ein anderer Kollege schrieb mir, dass er den Weg zur Arbeit abbricht.
Ansonsten fuhren die Landwirte regelmäßig mit Schritttempo durch die Stadt, sicher zur Freude der Autofahrer. Zwischendrin lief aber für einige Zeit wieder alles normal.
Bei der Heimfahrt gleiches Bild, als Radfahrer hatte ich wieder Problemchen, da Radwege nicht geräumt. Also auf Straße und den Traktoren langsam hinterher. Schnell fahren ging bei den Straßenverhältnissen ohnehin kaum mit dem Rad.
Insgesamt war schon gut was los, besonders an der Spittelmühlkreuzung. Ein paar Passanten bekundeten lautstark Sympathie mit den Demonstranten, Zitat: “Die Grünen müssen weg”.
Fazit
Irgendwie schon ein beeindruckendes Spektakel. Irgendwelche Vorkommnisse habe ich nicht gesehen. Krankenwagen kamen vorbei, Polizei war ebenfalls viel mit Blaulicht unterwegs.
Mit der Einordnung der Proteste tue ich mich schwer, ich stecke im Thema nicht drinnen und kann das nicht wirklich beurteilen. Ein Kollege meinte, dass er es gut finde, zumindest unter dem Standpunkt, dass die Leute sich nicht immer alles gefallen lassen.
Die Stimmung scheint in Deutschland aber allgemein etwas aufgeheizt zu sein. Zum ersten Mal ist mir dies letzten Sommer bei einer Radtour aufgefallen. Da kehrten wir in verschiedenen Biergärten ein. Nach kurzem Smalltalk ging das Thema der Wirte schnell auf die Politik und dass diese nun wohl AfD wählen werden. Kannte ich so bisher nicht, dass es direkt in so eine politische Richtung geht und das einem dies so direkt unter die Nase gerieben wird.
Das kann noch spannend werden bei den nächsten Landtagswahlen im Osten. Zwar hat Saskia Esken verkündet, dass die Ampel 2024 nun durchstarten müsse, aber wer glaubt daran?
Bilder
Hier noch ein paar Bilder.