Wer keinen Fernseher besitzt, also klassisches TV über Kabel oder Satellit, und stattdessen die TV-Medien nur über das Internet konsumiert, der wird an der ein oder anderen Stelle sich wundern, warum man sich plötzlich in einem Hörbuch oder Podcast befindet.
Standbild und nur Ton wegen kurzer Unterbrechung
In diesem Fall geht es um die Tagesschau. Diese kann man sich auch per Stream übers Internet anschauen, was ich sehr gut finde, wenn man kein Zweitgerät hat und der Partner gerade GZSZ schauen möchte oder wenn man unterwegs ist, z.B. im ICE sitzt, und sich trotzdem wenigstens einmal am Tag übers mobile Internet die überwiegend negativen News reinziehen möchte. Und da sind doch die Bundesliga-Nachrichten eine positive oder zumindest neutrale Abwechslung.
Doch die Freude ist schnell gedämpft, denn man schaut auf ein Standbild mit dem folgenden Text und hört nur noch den Ton.
Kurze Unterbrechung
Diese Bilder dürfen aus rechtlichen Gründen nicht gezeigt werden.
Ganz tolle Geschichte! Da bezahlt man fleißig seine Rundfunkbeiträge; und schließlich ist die Rundfunkabgabe von jedem Haushalt zu zahlen und es wird unterstellt, sobald man Internet hat, kann man ja auch auf die „Öffentlich-Rechtlichen“ zum Beispiel über deren Angeboten, wie der Mediathek, zugreifen; und dann so etwas.
In diesem Fall betraf es die Nachrichten über die Bundesliga-Ergebnisse und -Spiele. Es einfach nur ein Graus, was hier mit den Rechtevergaben passiert. Im normalen TV darf es gezeigt werden, als Stream im Internet jedoch nicht; nur weil vermutlich ein anderer Sender, wie Sky oder Dazn, die Rechte fürs Internet-Streaming erworben hat. Äääätzend!!! Schlimm genug, dass ein Fußball-Fan 3-4 Streaming-Dienste und Bezahl-Fernseh-Dienst abonnieren muss, wenn er alles sehen möchte.
Man kann die Verträge und Rechtvergabe noch feinteiliger machen. Ich würde vorschlagen, dass man auch von Bundesland zu Bundesland noch unterscheidet.
Das Beste war ja in meinem konkreten Fall, dass es die ARD nicht geschafft hat, dass Standbild rechtzeitig zurückzuschalten. So konnte man sich auch noch die Wettervorhersage anhören, aber nicht ansehen.
Dieses Phänomen tritt aber nicht nur bei der ARD und Bundesliga auf. Auch das ZDF und vermutlich andere öffentlich-rechtliche Sender haben solche Allüren für bestimmte Sendungen.
Die Lösung
Eine empfohlene Lösung, um solche Unterbrechungen aus rechtlichen Gründen zu umgehen, ist die Verwendung von Drittanbietern. Schaut man sich das Programm über Streaming-Dienst-Anbieter, wie z.B. Zatoo oder Joyn, an, dann tritt diese Unterbrechung nicht auf. Dies hat aber den Nachteil, dass solche Anbieter meistens mit kommerziellen Angeboten aufwarten. „For Free“ gibt es dann nur eine beschränkte Anzahl an TV-Sendern, bei Zatoo zumindest ARD und ZDF, und dazu dann nur in SD-Qualität. HD und das komplette Spektrum aller Sender muss dann entsprechend vergütet werden.
Zum Schluss
Alles in allem ist dieses Gebaren mit dieser feinteiligen Rechtevergabe rigeros an den Pranger zu stellen. Die Schuld ist nicht zwingend bei Sky, Dazn, Amazon, Öffentlich-Rechtlichen, etc. zu suchen. Diese vom Kapitalismus Getriebenen versuchen nur Kunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen. Die Schuld liegt bei denen, die aus Gründen der Gewinn-Maximierung (wieder der Kapitalismus) solche Verträge machen und zerstückelte Senderechte vergeben.
Fußball-Fans sollten sich überlegen, inwieweit sie dies noch unterstützen wollen oder ob man nicht besser durch Verzicht Zeichen setzt.